Praxiswissen

Panaritium - Was ist das und wie erkenne ich das?

von Ammiel Schröder - 3 Sep, 2024

Was ist Panaritium?

Panaritium ist eine typische Sommerkrankheit! Denn bei Wärme finden die auslösenden Bakterien dieser Krankheit meist von einem Tag auf den anderen den optimalen Nährboden, um sich zu vermehren. Panaritium ist die entzündliche Schwellung des Zwischenklauenspaltes und kann sich seuchenartig in einer Herde ausbreiten.

Was sind die Symptome von Panaritium?

Panaritium ist gut erkennbar. Die Haut im Zwischenklauenspalt, am Ballen oder der Klauenkrone ist gerötet und stark gespannt. Im fortschreitendem Stadium entsteht ein gelb-brauner Belag, die Krone ist heiß und verfärbt sich bläulich rot bis hin zu Austritt von Eiter.

Wie wirkt sich Panaritium auf die Kühe aus?

Die Klauen werden durch die Schwellung der Haut im Zwischenklauenbereich auseinander gedrückt. Diese Erkrankung ist vergleichbar mit einer Nagelbettentzündung - extrem schmerzhaft und tritt meist an den Hinterklauen auf. Das befallene Tier lahmt sehr stark, tritt so gut wie nicht mehr auf, schont die Klaue auch dadurch, dass es vermehrt liegt. Der Bakterienbefall führt zu Fieber und ist einhergehend mit einem starken Milchrückgang. Hier kann nur der Tierarzt helfen.


ACHTUNG: Es handelt sich hier um einen Überblick und eine erste Einschätzung. Die tatsächliche Diagnostik sowie die Behandlung obliegt dem Tierarzt. Der sachkundige professionelle Klauenpfleger leistet hier unentbehrliche Hilfe – er weiß, was zu tun ist! Um Ursachen und/oder Zusammenhänge innerhalb der Gruppe treffen und ggf. abstellen zu können, empfiehlt es sich, die verschiedenen Krankheiten zu dokumentieren und auszuwerten.

Das Wichtigste ist jedoch, dass eine lahmende Kuh sofort behandelt wird! Durch regelmäßige und sehr häufige Kontrolle der Tiere ist ein schnelles Eingreifen optimal möglich und verhindert auch ein Ausbreiten von bestimmten Erkrankungen. Die fachgerechte Klauenpflege ist die wichtigste Vorsorge! Landwirte, die die Klauenpflege korrekt beherrschen, führen den prophylaktischen Herdenschnitt eigenständig durch. Ist dies nicht der Fall, dann kommt man um den Einsatz des Klauenpflegers mindestens zweimal jährlich nicht herum.


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